Liebe Mami!
Das bin ich.
Das Bild wurde (OTTO Katalog) an einem heißen Sommertag auf einem getrockneten Maisfeld geknippst. Die Fotografin war ganz verliebt in meine schwarzen Haare, die Grübchen und meine braune Hautfarbe.
Am Tag vorher wurde ich von meinen Klassenkameraden nach der Schule abgefangen und im Kreis herumgeschubst – alle sangen:
„Du reibst dich doch mit Scheisse ein“.
Ich hatte Angst, dass ich den Schulranzen, den man mir weggenommen hat, nicht wieder kriege, weil meine Eltern arm waren und lange dafür gespart hatten. Ich hatte Angst, dass ich stürzen und mich verletzen konnte.
Ich habe meiner Mutter nichts davon erzählt, weil das für mich normal war. Am gleichen Abend, kurz vor dem schlafengehen, ölte ich mich von Kopf bis Fuß ein, puderte mich zu, bis ich komplett weiß war und betete:
„Lieber Gott- wenn es dich wirklich gibt, bin ich morgen weiß.“
Ich war am nächsten morgen nicht weiß, nicht mal ein bisschen.
Ich blieb das schwarze Schaf der Klasse.
Vom lieben Gott hielt ich dann auch nicht mehr allzu viel (er hat mir auch nicht den Wunsch erfüllt, wie Bibi Blocksberg hexen zu können!)
Mein ehrliches Mitgefühl für alle Menschen, die sich ausgestoßen fühlen, weil sie anders sind.
Zu erkennen, dass alles verbunden ist ist eine tiefe Erfahrung auf der Herzensebene – nicht nur im Kopf. Die Herzensbildung ist genau die, die heutzutage auf der Strecke bleibt.
Sprich mit deinem Kind – denn Kinder sind nicht immer offen, für alles, auch wenn viele das gerne so darstellen. Kinder können wohl Unterschiede erkennen, vielen macht das auch Angst.
Egal wie gutherzig ein Kind ist, den Dynamiken, die entstehen, wenn ein Anführer-Kind zum Schaden anrichten aufruft, können viele Kinder nicht widerstehen. Manchen ist dabei bewusst, dass das was sie tun nicht in Ordnung ist, anderen wiederum nicht.
Wir können nicht kontrollieren was unsere Kinder denken, fühlen oder sagen.
Wir können aber in tiefer Verbundenheit mit ihnen leben, in ihre Welt eintauchen, an ihren Erlebnissen teilhaben und unter anderem so mitbekommen, wo eventuell noch mehr Herzensbildung notwendig sein könnte.
Würde es dich interessieren, wie ich heute damit umgehe?
Was genau?