Oktober 6, 2022

Wie Beziehung die Zukunft unserer Kinder beeinflusst

Liebe Mami!

Verbundenheit existiert immer und überall. Alles ist miteinander verbunden, auch wir Menschen sind miteinander verbunden. Nur fühlen wir es oft nicht, es fühlt sich so an, als ob Verbundenheit nicht existiert, als ob wir von allem und jedem getrennt sind. Auch von unseren Kindern.

Menschen sind in einer Stresssituation nicht mehr verbunden mit sich selbst bzw spüren sie die Verbundeheit zu sich selbst und ihren Kindern/Mitmenschen in diesem Moment nicht mehr. Je emotionaler wir sind, desto mehr ist unsere  ganzheitliche Sicht auf eine Situation beschränkt und auch unser mitfühlendes Gehirn ist in solch einer Situation nur eingeschränkt funktionsfähig. Wir können uns in Situationen, in denen wir gestresst/verärgert/sehr traurig o.ä. sind, also die Gefühle und Bedürfnisse unserer Mitmenschen oft nicht richtig lesen bzw spüren. Eltern reagieren in solchen Situationen oft mit mehr Schimpfen, als sie eigentlich möchten.

Später, wenn das mitfühlende Gehirn wieder aktiv wird, haben die Eltern dann oft ein schlechtes Gewissen, weil es ihnen nicht gelungen ist, ruhig zu bleiben und machen sich Sorgen, dass sie ihrem Kind mit ihrem Ausbruch psychisch geschadet haben. Viel wichtiger ist aber, in welche Beziehung diese Situationen eingebettet sind –  Wenn solch eine Reaktion nicht die Regel ist und es einen Ausgleich für solche unverbundenen Momente gibt, wird dein Kind diese Moment sicher wegstecken können.

Egal was du dir vornimmst, es wird immer Momente geben, in denen du deinen eigenen Ansprüchen nicht genügen wirst. Es ist dann natürlich gut, zu reflektieren, aber du solltest dich nicht zu stark darauf fokussieren, was du alles falsch machst – das macht dir nur noch mehr Stress und erschwert dann wiederum, in Verbindung zu deinem Kind zu sein. Es ist wichtig, nach solch einen Situation auch loszulassen und sich dann wieder darauf zu konzentrieren, wieder mit dem Kind in Verbindung zu kommen. Wir können nicht ändern, was passiert ist – wir können dann nur ändern, wie wir damit umgehen!

Was, wenn alles kippt?
Wenn sich ein Mensch in einer absoluten Stesssituation befindet, wird im Gehirn  die „Flight/Fight/Freeze“ Reaktion ausgelöst (dt. Flucht/Kampf/Einfrieren bzw Totstellreaktion). Wenn die Situation auch durch Flucht und Kampf nicht aufgelöst werden kann und das Gefühl da ist, selbst keinerlei Kontrolle mehr zu haben, folgt die „Freeze“-Reaktion, also die Dissoziation. Dabei wird das Bewusstsein quasi „abgeschaltet“ und die Person wirkt dann auf den ersten Blick ganz ruhig.

The Body keeps the Score – Traumaenergie wird im Körper gespeichert
Wenn ein Kind solch eine Situation erlebt, wird die Traumaenergie im Nervensystem gespeichert, auch wenn sie sich später nicht mehr bewusst an die Situation erinnern können. Daher ist es wichtig, dass eine solche Situation aufgelöst wird durch viel Verbundenheitserfahrungen, dadurch, dass diese Person lernt in den gesunden Teil der eigenen Persönlichkeit „einzutauchen“, um dem verletzten Teil weniger Einfluss zu geben, oder natürlich auch durch eine Therapie.

Je mehr Verbundenheit du bisher in deinem Leben erlebt hast, desto besser sind deine Voraussetzungen, solch eine Situation gut verarbeiten zu können. Und: Mit jedem Moment der Verbundenheit, den jede*r von uns „schenkt“  machen wir die Welt ein kleines Stückchen besser. Ein Impuls, was wir für mehr Verbundenheit tun können: Im stressigen Alltag bewusst darauf achten, die „Inseln der Verbundenheit“ bewusster wahrzunehmen und die schönen Dinge zu sehen – zum Beispiel immer „Kleinigkeiten“ wie eine schöne Blume oder eine nette Geste, die dir auffallen, auch deinem Kind gegenüber kommentieren – so lernt es von klein auf, den Fokus mehr auf positives statt negatives im Leben zu setzen.

Deine Désirée


Situationen, in denen Unverbundenheit sichtbar wird, beobachtet die Regisseurin und Autorin Annette Schnaitter oft, wenn sie mit Menschen dreht.
Es ist ihr Anliegen, sich mit Menschen zu beschäftigen und die Schönheit der Momente einzufangen, sowie Möglichkeiten aufzuzeigen, die man selbst oft nicht wahrnimmt.

Was kann man aus dem Blick des unbeteiligten Regisseurs, des inneren Beobachters lernen? Über diese Frage habe ich mit Annette vor ein paar Wochen bei einem Instagram-Live gesprochen, dessen Aufzeichnung du nun auch als Podcastfolge anhören oder dir bei YouTube anschauen kannst.

 

Schlagwörter

In meinem Leben habe ich unvorstellbar viele Katastrophen erlitten. Die meisten davon sind nie eingetreten.

Mark Twain

Viel Spass beim Lesen!
Ich freue mich über einen KOmmentar von dir.

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