Liebe Mami!
Ich möchte dir eine Geschichte erzählen. Vielleicht hast du sie schon gehört, dann lass sie eine kleine Erinnerung von mir an dich sein. Wir können nicht oft genug an die Weisheiten erinnert werden, mit denen wir eigentlich schon Kontakt hatten – die Weisheiten, die im Alltag untergehen.
Und so ein Alltag war das damals auch für mich:
Ich kochte eine Kürbissuppe, während ich per WhatsApp mit der Praxis chattete. Gleichzeitig versuchte ich meinen Kleinsten im Auge zu behalten, der zu diesem Zeitpunkt viel lieber auf Wände malte als auf Papier. Multi-tasking-Mami eben.
Meine Tochter hatte ein Bild gemalt und wollte mir das zeigen. Ich – beschäftigt und in Gedanken schon bei meinem nächsten TO-DO – nickte ihr zu, sagte „schön“ und senkte den Blick zurück in den Kochtopf. Ich merkte, dass meine Tochter nicht weg ging, schaute nochmal in ihr Gesicht und entdeckte, wie sie mich erwartungsvoll anschaute. Mir fiel auf, wie schön ihre Augen in diesem Augenblick waren. Groß, mandelförmig, heute leuchteten sie türkis. Sie funkelten, es war ein ein Zauber darin zu sehen, der mich ergriff. Ich fühlte plötzlich eine Wärme in mir aufsteigen und bevor mir bewusst wurde, was sich da in mir in diesem Moment entwickelt hatte, sagte meine Tochter: „Ich liebe dich auch“!
Als sie das sagte „Ich liebe dich auch“, wurde mir klar, dass sie Liebe in meinem Gesicht (in meinen Augen und Lächeln) gesehen und sie gespürt hatte.
Die tiefe Erkenntnis sank ein:
Mit meinem Lächeln (und der Art wie ich sie ansah) habe ich viel mehr erreicht, als meine Worte es alleine hätten jemals tun können. Sie hat die Liebe gespürt und zurückgespiegelt. Sie brauchte kein nicken, keine verbale Bestätigung, sie brauchte kein Kompliment, sie brauchte auch keine ausführliche Analyse ihres Bildes. Sie brauchte meine Präsenz – denn aus dieser Präsenz heraus entwickelte sich zwischen ihr und mir die Verbundenheit, aus der heraus Liebe spürbar wird.
Wir reden manchmal zu viel. Wir erklären nicht nur viel, wir sagen ihnen auch wie wichtig sie für uns sind, dass wir sie lieben und dass wir immer für sie da sind. Aber oftmals sind es nur Worte. Sie sind wertlos, wenn wir nicht präsent sind. Kinder fühlen sich dann zu uns verbunden, wenn wir präsent sind. Nicht präsent zu sein, kann man nicht durch liebevolle Worte ausgleichen. Worte entfalten ihre Magie erst wenn sie getragen werden von einer spürbaren Verbundenheit.
Wann fühlst du die tiefste Verbundenheit zu deinem Kind?
Deine Désirée
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