Es rumpelt.
Oh, das kann nicht gut sein, dachte ich.
Wie man sieht, war das nicht gut.
5 Stunden und viele Telefonate später kam endlich jemand,um mein Auto wieder auf die Straße zu stellen. In der Zwischenzeit hatten wir nichts zu essen und auch nichts zu trinken. Die Sonne auf ihrem Höhepunkt. Keiner half uns.
Ich war erstmal ganz schön genervt und nervös. Natürlich auch besorgt, was die Reparaturkosten anging. Mein Sohn klebte an mir und quengelte, während ich versuchte mit einer schwachen Handybatterie Hilfe zu organisieren. Also nervte mich sein Gequengel auch zusätzlich und Oma versuchte ihn fernzuhalten, damit ich nach einer Lösung suchen konnte.
Ich schaute nach unten, während er sich an meiner Hose festhielt und mich sehnsüchtig ansah. Er war unruhig, er spiegelte unsere Unruhe. Er wackelte, denn so stabil stand er mit seinen 10 Monaten noch nicht. Er wollte Verbindung zu mir fühlen. Körperlich und emotional. Das hätte ihn beruhigt. Ich fühlte seine Not und das schwächte meine Not deutlich ab.
Ich atmete durch.
Beendete das Telefonat.
Kniete mich zu ihm runter und ganz plötzlich war ich klar:
Die Situation ist wie wie ist.
Ich kann jetzt nichts daran ändern, dass mein Auto dort schaukelt. Ich kann den Kleinen in meinen Stress mit hineinziehen und seine Unsicherheit fördern oder ich lasse mich von ihm in seine Welt holen und kümmere mich weiter um eine Lösung- aber ohne Stress.
Auch das ist ein Versprechen, dass ich mir und meinen Kindern gegeben habe: wenn ich etwas nicht ändern kann, mache ich das Beste daraus. Die Situation hat kein besseres Outcome, wenn ich mich damit fertig mache.
Im Alltag sind wir Eltern ständig am machen, denken und planen. Es fällt einem ganz schön schwer, im hier und jetzt zu bleiben. Aber Achtsamkeit ist wie eine Pause, die einem erlaubt eine Situation aus der Ferne zu betrachten und die eigene Reaktion zu verändern.
Nicht nur ich habe von meiner wiedererlangten inneren Ruhe profitiert. Meinem Sohn hat sie auch gut getan. Die Trennung durch Stress war vorbei. Die Bindung durch Achtsamkeit fühlte sich an, wie eine liebevolle Umarmung.
Welche Situationen hast du ins Positive verwandeln können?