Liebe Mami!
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Dein erster Schritt zur Reduktion innerer Konflikte (mit Gedanken und Gefühlen) besteht darin, sich der Tatsache bewusst zu werden, dass du einen Konflikt erlebst!
In sehr intensiven Situationen ist es oft nicht so schwierig, diese inneren Konflikte wahrzunehmen. Meistens bist du dir aber nicht bewusst darüber, das du unter inneren Konflikten leidest und nimmst auch deine dazugehörigen körperlichen Empfindungen (z.B. Spannungen in deinem Körper) nicht mehr wahr. Du hast dich ganz einfach: daran gewöhnt. Ist es nicht faszinierend und erschreckend zugleich, dass du über 90% deines Tages, deines Daseins, im Endeffekt, unbewusst erlebst?
Es ist auch gar nicht so einfach, deine subtilen (und damit meisten) Formen innerer Konflikte oder Widerstände (gegen eigene Gefühle und Gedanken) wahrzunehmen. Irritation, Ungeduld oder Frustration können vorhanden sein, aber du wirst dich ihrer Präsenz kaum bewusst, weil sie für dich, wie gesagt, oft NORMAL sind.
Die Übung „Drei Minuten Atempause“ ist eine kurze Übung, die dir helfen kann, dir darüber bewusst zu werden, was du in diesem Moment eigentlich fühlst. Es könnte auch sein, dass du dir in diesem Moment erst der Fülle deiner lauten, sich zu Wort meldenden Gedanken, bewusst wirst!
Zur Erinnerung:
Das Ziel dieser Achtsamkeitsübung ist es NICHT, frei von Gedanken und Gefühlen zu sein!
Es geht hier um das Loslassen! Loslassen von Erwartungen an diesen Moment!
Die kommende Übung, wird dir das Prinzip der Achtsamkeit näher bringen, denn Dinge im Verstand zu begreifen oder im Herzen zu erleben, sind doch unterschiedliche Dinge!
(Klicke hier, um die Übung als PDF herunterzuladen)
Information zur Übung: Drei-Minuten-Atemraum
Anstatt die automatische Tendenz zu haben, negative Erfahrungen zu vermeiden und mit der Vergänglichkeit positiver Erfahrungen zu kämpfen, kann du durch diese Übung etwas ganz anderes lernen: Akzeptanz.
Die Übung zur Bewältigung des Atemraums ist eine Übung, die dir helfen kann,
- mit dem in Kontakt zu treten, was du fühlst
und
2. die Fähigkeit, den Moment zu akzeptieren, so wie er ist, zu kultivieren (und damit auch im Alltag leichter zur Akzeptanz zu finden)
Aber was ist Akzeptanz?
Es gibt viele Missverständnisse in Bezug auf die Rolle der Akzeptanz bei der Achtsamkeit. Wenn Menschen das Wort „Akzeptanz“ hören, führt dies für die meisten Menschen zu der folgenden Assoziation: Ja zu allem sagen und einfach „Menschen über dich laufen lassen“.
Akzeptanz in der Achtsamkeit hat jedoch eine ganz andere Bedeutung.
Dies bedeutet, dass du akzeptierst, dass
a) eine Situation eintritt und
b) diese Situation bestimmte Gefühle hervorruft.
Dies bedeutet nicht, dass du der Situation tatsächlich zustimmst!
Nehmen wir an, jemand beschuldigt dich und es ist völlig ungerechtfertigt. Du musst diesem Vorwurf keineswegs zustimmen. Du kannst jedoch akzeptieren, dass diese Situation eingetreten ist und das Gefühl, dass diese Anschuldigung in dir hervorruft, zum Beispiel Wut, annehmen. Mit anderen Worten: Du akzeptierst das Gefühl der Wut (was kannst du sonst tun? Die Situation ist nunmal eingetroffen, daran ist nichts zu rütteln und auch die Wut hat sich schon breit gemacht!), aber du machst deutlich, dass du diese Anschuldigung für ungerecht hälst und damit nicht einverstanden bist.
Warum ist die Haltung der Akzeptanz (hier: sich selbst akzeptieren) auch für dich als Mutter so wichtig?
Das Akzeptieren deiner Emotion schafft Raum zwischen
- einem Ereignis
- deiner Einschätzung des Ereignisses als negativ
- der Emotion, die du durch die Bewertung des Ereignisses entwickelt hast und
- deiner automatischen Reaktion.
Akzeptanz ist DEINE Chance als Mami, eine Pause einzuführen zwischen einem Trigger und deiner Autopiloten-Reaktion.
Indem du deine Emotion akzeptierst, übernimmst du die Verantwortung dafür, diese Emotion zu erfahren. Es ist nichts Falsches daran, eine Emotion zu erleben. Die Emotion ist NUR eine Reaktion auf die Situation oder auf einen Gedanken.
DU BIST NICHT DAS GEFÜHL!
Indem du dir einen Moment Zeit nimmst, um das Ereignis, die Gedanken zum Ereignis und die Emotionen zu beobachten und all diese Dinge zu akzeptieren, kannst du den Höhepunkt des Szenarios vermeiden, denn den eigenen GEfühlen den Kampf anzusagen, heizt sie nur weiter an! Du kannst eine Situation (Du wurdest beschuldigt) nicht verändern. Du kannst aber deinen Umgang mit der Situation verändern.
Die Gefühle deines Kindes zu akzeptieren, bedeutet, deinem Kind zu signalisieren, dass es gut so ist, wie es ist:
Es ist übrigens auch sehr wichtig, dass du deinem Kind (auch wenn Wutausbrüche und Trotzanfälle sowie Weinepisoden sehr viel Energie kosten können, vor allem, wenn du dich als Mutter gegen die Gefühle deines Kindes wehrst) vermittelst, dass seine Gefühle in Ordnung sind. Es darf seine Gefühle leben. Es muss seine Gefühle leben. Wenn du es schaffst, dein Kind durch seine emotionalen Höhen und Tiefen zu begleiten, dann zeigst du ihm: Du bist gut so wie du bist- ich liebe dich, so wie du bist!
Ob du es immer schaffen musst, deine Gefühle zu akzeptieren?
NEIN! Natürlich wirst du, insbesondere wenn es um intensive Emotionen geht, feststellen dass es manchmal unmöglich ist, kontinuierlich in einem Zustand der Akzeptanz zu sein. Hier ist es eher ein Wechselspiel zwischen Akzeptanz und Widerstand. Das ist vollkommen in Ordnung. Versuche selbst zu sehen, ob du dir diesem Zusammenspiel bewusst werden kannst.
VORSCHLAG:
- Mache die Übung „Drei Minuten Atempause“ ungefähr 1-3x täglich.
- Versuche, diese Woche bewusster darauf zu achten, wie du mit belastenden und auch angenehmen Situationen umgehst.
- Bemerkst du einen inneren Widerstand, gegen unangenehme Gefühle? Vielleicht sogar einen Widerstand, gegen den Verlust angenehmer Gefühle? Wie gehst du mit diesem Widerstand um? Wo fühlst du ihn und wie fühlt er sich an, der Widerstand?
Ich wünsche dir ganz viel Spaß,
bei diesem Selbst-Erleben!
Deine Dr. Mami
(Klicke hier, um die Übung als PDF herunterzuladen)