Liebe Mami!
Okay, manchmal wirst du vielleicht doch Dinge sagen, die du nicht sagen wolltest. Dann heißt es: aufstehen, weiterlaufen und nach vorne schauen. Häng dich bitte nicht an allem auf, was du vermeintlich „falsch“ gemacht hast. Es gehört dazu, zu stolpern – es geht darum, wieder aufzustehen! Aber dennoch möchte ich diesen Post nutzen, um etwas mehr Bewusstsein für die Sprache zu schaffen, die sich zwischen uns und unseren Kindern aufspannt!
Die meisten Dinge, die wir sagen, entspringen unserem Unbewusstsein, sie zeigen nur, was wir als Kinder zu hören bekommen haben. Es ist wichtig sich ein Bewusstsein dafür zu schaffen, um das „Päckchen“ nicht unbedacht an die eigenen Kinder weiter zu geben!
Das Kindergehirn wird geformt von den Dingen, die es über seine Sinne aufnimmt. Also auch von dem Input seines Gehörs. Was du sagst, magst du vielleicht im nächsten Moment vergessen haben, dein Kind kann es aber (insbesondere, wenn es das mehrfach hört) ein Leben lang begleiten. Das kann einen großen Einfluss auf sein Selbstbild und Selbstwertgefühl haben!
5 Dinge, die du nicht zu deinem Kind sagen solltest:
- Du bist genauso wie XY
- Das ist ein Satz, den unsere Ehepartner hassen, glaube ich ????
- Es ist sehr verletzend, wenn du dein Kind mit einem Menschen vergleichst, mit dem du dich z.B. oft streitest, das gibt deinem Kind das Gefühl, dass es voller Fehler ist und in dir Abneigung auslöst.
- Davon abgesehen rückst du XY damit in ein schlechtes Licht. Das ist besonders dann nicht gut, wenn es eine Bezugsperson ist (Mama oder Papa), die das Kind liebt.
- Das Kind fühlt sich schuldig für seine Abstammung, wenn es mit einem Elternteil z.B. verglichen wird
- Dem Kind wird eingetrichtert, dass es nichts tun kann, um sich zu ändern. Dass sein „Schicksal“ besiegelt ist.
- In schwierigen Situationen mit einem Partner oder Ex-Partner kann es sogar gut sein, die guten Verbindungen herauszuheben („Du hast genau so schöne Augen wie XY“), um nicht so sehr auf die schlechten zu fokussieren!
- NIE hörst du mir zu!
- Dass dein Kind NIE zuhört, stimmt vermutlich nicht. Wenn du mal beobachtest, wie oft du deinem Kind am Tag sagst, was es zu tun und zu lassen hast, wirst du feststellen, dass es eigentlich sehr oft zuhört – ohne das, was du sagst oder willst, zu hinterfragen!
- Diese Aussage ist nicht besonders lösungsorientiert. Das Gehirn braucht klare Anweisungen
- Kommuniziere auch gerne deine Gefühle („Ich habe Angst um dich, wenn du einfach über die Straße läufst, das ist gefährlich“ – in diesem Beispiel gehst du natürlich deiner Pflicht nach und stellst sicher, dass das Kind nicht über die Straße laufen kann)
- Du schaffst das nicht
- Weißt du, dass du damit beeinflusst, was dein Kind sich selbst zutraut?
- Wenn dein Kind alles das, was es nicht schaffen könnte, nicht mal versuchen würde, würde es gar nichts mehr machen!
- Was ist, wenn es das doch schafft?
- Wie soll es so offen für Neues bleiben?
- Es ist gut, wenn dein Kind selbst lernt was es schafft und was nicht. So kann es lernen mit Frust umzugehen, sich selbst kennenzulernen und beides ist die Basis dafür, sich später ein Leben gemäß den eigenen Interessen zu gestalten!
- Sag lieber „Probiere es ruhig aus“ (wenn keine Gefahr davon ausgeht natürlich nur)
- Du bist so schlampig!
- Ein Kind sollte nicht immer wieder hören, dass es schlampig und chaotisch ist, denn es wird so in eine Rolle hineinwachsen, die es unter anderen Umständen sonst verlassen hätte
- Es wird sich selbst später klein machen, das Gefühl haben, dass es der unfähigste, chaotischste Mensch überhaupt ist
- Es kann sein, dass es so demotiviert ist durch seinen vermeintlichen Charakterzug, dass es nichts mehr dafür tut, ordentlicher zu werden
- Tipp für den Umgang damit: Chaos im Zimmer z.B. entsteht oft durch fehlende Fertigkeiten. Suche lieber Lösungen: „Lass uns damit anfangen die Bücher aufzuräumen, den Rest machen wir danach“. Oder: „Was braucht du, um deinen Schreibtisch ordentlich halten zu können?“. Oder: festen Tag festlegen, um Müll rauszubringen! Und wenn es nicht geklappt hat? Dann macht das nichts! Jeder Mensch gibt zu jedem Zeitpunkt sein bestes.
- Chemie ist einfach nicht dein Fach
- Warum würde das Kind sich noch anstrengen, in Chemie besser zu werden, wenn sein Gehirn offensichtlich nicht chemifähig ist? (Ich bin sowieso so schlecht in Chemie, da muss ich nichts für lernen, das bringt sowieso nichts)
- Natürlich kann ein Kind schlechter in Chemie sein als ein anderes, wir müssen keine Talente erzwingen, die nicht existieren. Aber auf solche pauschalisierenden Aussagen sollten wir verzichten. Wir setzen dem Kind einen Stempel auf, der dafür sorgt, dass das Kind sich nicht selbst erfahren darf oder kann.
- Tipp: Wie geht es dir damit? Was fällt dir schwer? Wie können wir eine Lösung dafür finden? Brauchst du Hilfe? Macht dir irgendwas daran Spaß?
Was fallen dir noch für Aussagen ein, welche Tipps hättest du noch?
Deine Désirée
PS: Insbesondere dann, wenn dein Kind dir nicht zuhört, sagst du manchmal Dinge, die du danach bereuen wirst. Deshalb habe ich dir das E-Book geschrieben „10 Gründe, warum dir dein Kind nicht zuhört!“ und das zugehörige Workbook „Von Kampf zu Kooperation“. Das Set soll dir dabei helfen, eine Sprache zu finden, die ein liebevolles Miteinander fördert.